Das Konzept ist radikal. Es geht um die Reduktion von Indierock auf seine Grundfesten, auf Harmonie, auf Wuchtigkeit, auf Sensibilität. Couch haben das seit der ersten Platte so gehalten, die 1995 erschien, damals noch in Dreierbesetzung. Gut zehn Jahre, vier Alben und ein Label weiter ist aus dem Trio ein Quartett geworden, dem Songwriter Michael Heilrath [auch bekannt als Blond], Jürgen Söder [Ex-Schwermut Forest, Thomas Geltinger und Stefanie Böhm [beide Ms. John Soda) angehören. Am Grundprinzip hat sich nichts geändert: Songs – mitunter nah am Pop, meistens näher am Rock – ohne Stimme. FIGUR 5 ist das erste Album nach fünfjähriger Pause, doch es klingt nicht frisch. Irgendwo auf dem Weg zwischen Album vier und fünf scheinen Heilrath die Ideen ausgegangen zu sein. Theatralisch, satt und opulent türmt sich Schicht auf Schicht, doch das Elementare – der Song, die Komposition – ist zu leichtgewichtig geraten, um das konsequent durchgehaltene Ausbleiben einer Melodie aufzuwiegen. Gute Songs sind hinterher meist ganz einfach zu erklären, oft gründen sie nur auf ein, zwei guten Ideen. Aber einfallen müssen sie einem halt. Vielleicht gelingt das auf Opus Nummer sechs ja wieder besser. VÖ: 0.6.

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