Komm den Country Teasers nicht mit Ausdrücken wie Neo Country oder Alternative Country. Damit verscherzt du dir alle Sympathien und wenn du nicht aufpaßt, könnte sich der Inhalt eines Lager-Glases über dich ergießen. Das zeigt uns schon mal soviel: die Country Teasers scheinen britischer Herkunft (London), kein Kind von Traurigkeit und Verwalter einer besonderen Spezies Countrymusik zu sein. Wenn du jetzt noch ihre neue (Fat Possum) und vorherige (Crypt) Labelheimat untersuchst, dann solltest du wissen, daß diese Menschen keinen Spaß verstehen, wenn es um ihre Musik geht, egal, wie kaputt die auch klingen mag. Das gehört eben zum Stil. Und da wären wir wieder einmal bei der Müllverwertungsanlage der Rockmusik, die sich nicht dem Diktat moderner Produktionsbedingungen unterordnet, sondern die Scherben der Vergangenheit mit ihrer eigenen Trash-Ästhetik verbindet. Speiste sich diese Trash-Ästhetik vor nicht allzu langer Zeit noch aus Punk, Hardcore oder Rockabilly, so liefern heute Bereiche wie Bluegrass, Delta-Blues oder eben Country den Nährboden für weniger abgegraste Feldversuche. Einen Schönheitspreis gibt es hierfür natürlich nicht zu gewinnen, aber wohltemperierte Songkosmetik für den nächsten Titanic-Soundtrack gibt es ja nun wirklich auch schon mehr als genug zu kaufen.