Cousteau – Sirena
Sänger Liam McKahey und seine musikalischen Dandys sind tagsüber eigentlich unanhörbar. Es ist die Musik für Nachtlichter. Pop für Melancholiker und Neurotiker und vielleicht für die Ewigkeit. Verlorene Klänge über ein Dasein, das dich im nüchternen Zustand nur erschrecken würde. Es ist der unausgesprochene Widerstand gegen die Helligkeit, die Verweigerung gegenüber dem gewöhnlichen Tagesablauf. Sehnsucht spielt dabei eine Rolle, und auch die Liebe zu molligen Harmonien. Musikalisch beziehen Cousteau klar Stellung. Es ist schwermütiger Pop mit Seele. Herzblut und Understatement. R.E.M. lassen vereinzelt grüßen, vor allem aber die Tindersticks. Die geschmackvollen Arrangements und üppigen Bläser- und Streicher-Sequenzen kommen zwar bisweilen eine Spur zu geschwollen daher, aber auch die Reduktion spielt auf diesem Album eine Rolle. SIRENA ist, obwohl ausreichend instrumentiert, immer noch luftig inszeniert. Wer befürchtet hat. Cousteau könnten auf dem hohen Niveau ihres Debüts stagnieren, kann diese Zweifel getrost ad acta legen. Die Band laboriert an der Vervollkommnung des Chanson-Pop.
Ein Klassiker für Menschen, die gerne in den höher gelegenen Etagen eines Hochhauses sitzen, um in die Lichter der Großstadt zu blinzeln. www.palmpictures.co.uk
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