Cracker – Countrysides
Mittelberühmte Musiker mit einem Album voller Songs, die sie geprägt haben, Teil 1474. David Lowery hatte ja schon beim „Comeback“ von Camper Van Beethoven historische Kompetenz bewiesen, als er Fleetwood Macs Semi-Klassiker Tusk komplett nachspielen ließ. Nun blickt er mit Countrysides erneut zurück, und zwar mit einer eigenwilligen Auswahl von Country-Songs. Los geht es mit „Truckload Of Art“ von Terry Allen, einem rigorosen Individualisten mit Texas-Faible, für den das Wort „independent“ fast schon nicht mehr ausreicht. Bei Cracker rockt es naturgemäß mehr als im Original, was auch für die Adaption von Bruce Springsteens „Sinaloa Cowboys“ gilt, das der Boss allein und akustisch aufgenommen hatte. „Up Against The Wall, Redneck Mother“, der bekannteste Song von Ray Wylie Hubbard, passt hervorragend zu Cracker, ebenso „Family Tradition“ von Hank Williams jr. Bei der Auswahl von Merle-Haggard-Songs hat man sich dagegen für Trinklieder entschieden, die selbstredend auch auf so eine Platte gehören. Der große Aufreger kommt aber zum Schluss. „Ain’t Gonna Suck Itself“, David Lowerys einzige Eigenkomposition, ist ein bitterböser Abschiedsgruß an Crackers ehemalige Plattenfirma Virgin Records, bei der Lowery fast 15 Jahre unter Vertrag war. Der Text hätte in abgewandelter Form auch von den anderen Songautoren dieses Albums stammen können, denn Country-Musiker werden von der Industrie nicht gerade pfleglich behandelt.
>>> www.crackersoul.com
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