Cradle Of Filth – Midian :: Death Metal

Im fahlen Licht der Schauerromantik treffen sich Brutalität und Irrsinn.

Geschichten wiederholen sich – auch wenn sich die historischen Dimensionen verschoben haben. Zum Beispiel die vom Aufstieg I und Fall einer Metal-Combo: Erst haben sie alle lieb, weil sie so brutal ist. Dann haben sie noch mehr lieb, weil sie die Brutalität ein bisschen herunterfährt. Und dann schreit der harte Kern plötzlich: „Ausverkauf! Verrat! Pop!“ Metallica mussten diese Erfahrung machen und -ein paar dutzend Stufen kleinerauch Cradle Of Filth, wagten es die britischen Death-Metaller doch, über den Untergrund-Tellerrand herauszublicken. Dabei steht ihnen die Griffigkeit, um die sie sich auch auf MIDIAN bemühen, nicht schlecht. Für den Mainstream wohnen CradleOf Filth dennoch weiterhin weit hinter den sieben Bergen. Zwischen den trockenen Trash-Riffs und den Geisterbahn-Soundscapes schneidet auch hier der Death Metal seine höllischen Fratzen. Double-Bass-Drum-Attacken knüppeln schrille Keyboards nieder, Sänger Dani schreit genau in die Stelle des Gehirns, wo der Kopfschmerz sitzt,Gitarren zucken konvulsisch, akustische Albträume metzeln düsterromantische Zwischenspiele nieder. Wenn dann alles zusammentrifft und sich noch ein schwulstiger Operngesang daruntermischt, heißt es aufpassen: Hell is round the corner.

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