Craig Armstrong – As If To Nothing

Musik für eine Insel: Wer sich bei der bekannten Frage nach der einzigen Platte für ein einsames Eitand schon zwischen den Genres nicht entscheiden kann, greife zu Craig Armstrong. Allein deshalb, um die Platte aus dem Popregal herauszuretten, wo sie verstört irgendwo zwischen Armand Van Helden und Army Of Lovers in der Ecke steht. Aber auch deshalb, weil Armstrong die spießige Segregationsfrage „Wen magst du lieber, Pop, Dance oder Klassik?“ mit einem trotzigen „Alles!“ beantwortet. Nachdem er mit seinem Arrangement Massive Attack bei deren Track für die Ewigkeit „Heat Miser“ in nebelverhangene Dämmer-Welten ohne Schwerkraft entführt und für seine Filmmusik zu „Moulin Rouge“ einen Golden Globe kassiert hat, legt Craig Armstrong nun sein zweites „Solo‘-Album AS IF TO NOTHING vor – ein trotz Tristesse tröstendes Soundmonument, dessen ergreifende Schöheit wie ein goldener Sonnenhauch durch einen von Gewitterkämpfen zerzausten Regenhimmel durchblinkt (das ist ja total lyrisch, Mann – Anm. d. Red.) Mit seinen opulenten Orchester-Arrangements bleibt Armstrong seinem Weg treu, auch wenn er auf AS IF TO NOTHING eine Phalanx von Gaststars in Stellung bringt von Bono über Evan Dando, Photek und Mogwai bis hin zu Laub-Sängerin Antye Greie-Fuchs. Sie veredeln die Realität gewordenen Klangträume Armstrongs und wirken so bei einer Produktion mit, die ein wenig einsam und abseits auf einer kleinen Anhöhe neben der popmusikalischen Tagesproduktion steht. Musik für eine Insel.

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