Crash Test Dummies – A Worm’s Life

Wer zwei Jahre lang ungeduldig auf die legitimen Nachfolger von ‚Mmm Mmm Mmm Mmm‘ gewartet hat, wird sich noch ein Weilchen gedulden müssen. A WORM’S LIFE, das dritte Album der Crash Test Dummies, knüpft zwar in Sachen origineller Instrumentierung, perfekter und geschmackvoller Verpackung nahtlos an seine Vorgänger an, in Sachen Songmaterial kommt aber keines der 13 neuen Stücke über gefälliges Mittelmaß hinaus. Und da Brad Roberts markant sonorer Bassgesang in punkto Modulation und Phrasierung eigentlich nur zwischen „Ton an“ und „Ton aus“ unterscheidet, verläuft A WORM’S LIFE ähnlich spannend wie die Autobiographie des nächstbesten Regenwurms aus Nachbars Garten. Auch die Balance zwischen Zynismus und Humor, die der hochstudierte Brad Roberts bisher stets erfolgreich hielt, ging dieses Mal gründlich daneben: So ist etwa ‚My Own Sunrise‘ ein zutiefst mißlungener Versuch, „einfach mal einen richtig schmutzigen Song zu schreiben“, eine Ode an die eigene Morgenerektion, bei der nicht ‚mal der stramme Kontrast zwischen Form und Inhalt für Amüsement sorgt. So richtig humorvoll ist auch ‚He Liked To Feel It‘, das einen kleinen Jungen zum Helden hat, der gerade Gefallen daran findet, sich die eigenen Zähne zu ziehen.