Crowded House – Crowded House
Angenehm übersichtlich, dieses Australien. Man kann fast alle Bands voneinander ableiten (ein weites Feld für Stammbaumzeichner!), meist sind die Herrschaften sogar richtig blutsverwandt. Neil Finn ist zum Beispiel der kleine Bruder von Tim Finn, der 72 die legendären Split Enz gegründet hat, die beste Pop-Band, die der fünfte Kontinent je hatte.
Von 77 bis ’84 war Neil als Gitarrist und Sänger mit von der Partie, dann löste sich die Band auf, Tim wurde Solist, und Neil suchte mit dem letzten Enz-Schlagzeuger Paul Hester nach einem geeigneten Bassisten. Nicholas Seymour hat sich den beiden von sich aus aufgedrängt, und wurde prompt engagiert.
Crowded House haben sich in Los Angeles niedergelassen und legen ein erstaunlich reifes Debüt-Album vor. Neils Melodien erinnern immer noch deutlich an Split Enz, die Songs sind ähnlich „amerikanisch“ arrangiert wie in der schon reichlich kommerziellen Enz-Endphase, allerdings hat sich der Schwerpunkt von Keyboards zu Gitarren zurückverlegt. Geht-gut-ab-Musik, die prächtig in die amerikanischen Top 40 paßt und auf Dauer mindestens genausoviel Spaß macht wie sämtliche Hewies, Lewis‘, Dougs, Slugs, Hornsbies und wie sie alle heißen.
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