Culture Club – Don’t Mind If I Do

CULTURE CLUB Don’t Mind If I Do

VIRGIN

Vorbei und vergessen scheinen alle Streitigkeiten und alle schmutzige Wäsche, die der Culture Club nach der Trennung in der Öffentlichkeit ausgetragen bzw. gewaschen hatte. Schon der unverschämt fröhliche Reggae-Opener „I Just Wanna Be Loved“ schunkelt so unbeschwert, als sei die Band nie ernsthaft uneins gewesen. Darf man den Aussagen der Plattenfirma trauen, so war nicht das Geld der Grund für das Revival der vielleicht schillerndsten Band der 80er, sondern eben der Spaß an der Freud. Den Culture Club-Fans kann’s egal sein, denn DON’T MIND IF I DO enthält genau die Ingredienzen, die Boy George & Co. damals an die Spitze der Charts schwemmten: sanft reggaefizierte Pop-Ohrwürmer, perfekt unterfütternder Chorgesang, pfiffig über die Breaks hoppelnde Synthie-Drums und ein ewig gutgelaunter Leadsänger.Tja- das ist der Stoff, aus dem die Hit-Träume sind. Und so kommt es, dass sich wieder erstaunlich viele Single-Kandidaten aneinander reihen. Ob „Maybe l’m A Fool“,“Your Kisses Are Charity“ oder „Weep For The Child“-Culture Club reiten oft auf ihrem alten Hit „Do You Really Want To Hurt Me“, ohne ihn jedoch ein einziges Mal zu imitieren. Wer nun mangelnde Abwechslung befürchtet, sei getröstet: Gemäßigte Rock-Ausflüge wie „Confidence Trick“ oder „Mirror“ lockern immer wieder auf, wenn das Repertoire zu klebrig zu werden droht. Welcome back – trotz Boy Georges teils beachtlicher Solo-Alben ist er mit Culture Club doch am stärksten.