Curved Air – Airbone
Selten hat eine Platte so zwiespältige Empfindungen bei mir hinterlassen wie diese neue von Sonja Kristina & Co. Dabei geht es einigermaßen vielversprechend los: „Desiree“, die erste Nummer, stimmt noch weitgehend: Kraftvoller Rock mit schönen Gitarren-Teilen und Sonja’s unverwechselbarer Stimme ergänzen sich zu hörenswertem Klassik-Rock. „Kids To Blame“ ist noch nach demselben Muster gesttickt, beide Song sind gemeinsam von Gitarrist Mick Jacques und Drummer Stuart Copeland geschrieben. Doch dann flacht es deutlich ab. In langsamen Balladen wie „Broken Lady“ etwa bewegen sich Curved Air mit Sonja’s gleichförmigem Gesang und der Geige von Darryl Way schon haarscharf am Rande des guten Geschmacks. Außerdem wird nach zwei Plattenseiten Sonja’s Einseitigkeit deutlich, sie handhabt jeden Song nach der gleichen Masche, Variations-Reichtum kann man ihr nicht bescheinigen. So treten beim Zuhörer sehr bald Ermüdungs-Erscheinungen auf, zwei bis drei Curved Air-Stücke genügen vollauf, der Rest klingt ähnlich. „Live“ sollen sie ja wesentlich eindrucksvoller sein, was ich nicht beurteilen kann. „Airborne“ jedenfalls ist klinisch, steril und ohne echte Höheepunkte. Die eingangs erwähnten Titel sind nur nicht ganz so langweilig wie der Rest. Schade um die Gruppe, die Anfänge von Curved Air berechtigten zu großen Erwartungen, die auf den späteren Platten allerdings nie ganz erfüllt werden konnten. Seit Francis Monkman’s Ausscheiden, er wird nach neuesten Meldungen mit Phil Manzanera von „Roxy Music“ spielen, ist die Luft bei Curved Air endgültig raus.
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