D-Flame – Unaufhaltsam
Reggae war hierzulande schon immer ein Thema. Neu ist, dass man als Deutscher mit diesem Sound auch Karriere machen kann. Da muss man sich nur bei Seeed erkundigen. Oder bei Jan Delay. Auch D-Flame ist mittlerweile knietief in der jamaikanischen Musiktradition gelandet. Erlebt man das ehemalige Mitglied der Frankfurter HipHop-Formation Asiatic Warriors heute in Aktion, denkt man manchmal schon schwer an Shabba Ranks. Aber D-Flame ist bemüht, den Einfluss seiner gesamten jamaikanischen Vorbilder nicht zu offensichtlich zu machen. Auffällig ist der geschickte Umgang mit unserer Sprache. Dieser MC schafft es, die klobige deutsche Sprache mit Dancehall-Reggae-Rhythmen so in Einklang bringen, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt. Lokalkolorit ist hier in mehrerlei Hinsicht relevant. Zum Beispiel, wenn der Mann vom Main über spießige Nachbarn spricht, die sich wegen ach so lauter Musik belästigt fühlen. Oder wenn er in „Polizisten“ auf Extrabreit anspielt. Diese Töne müssen sogar außerhalb der Landesgrenzen gut ankommen, sonst hätte es sich ein Sizzla wohl kaum nehmen lassen, in „Righteous Cause“ seinen Redebeitrag abzuliefern. Das ist schon eine große Auszeichnung. Eine, die sich D-Flame verdient hat. Mit unaufhaltsam ist das Reggae-Nationaltheater um eine Aufführung reicher.
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