Dämon
Wenn Hollywood uns religiös kommt, dann wird es entweder peinlich, oder man darf sich auf einen symbolbeladenen Konflikt zwischen Gut und Böse vorbereiten. Letzteres trifft auf DÄMON zu, in dem sich ein rechtschaffener und gläubiger Cop erst mit Schuld beladen muß, um einen haushoch überlegenen Dämon zur Strecke zu bringen. Aber ganz so einfach macht es einem diese verblüffend effektive Mischung aus „Das Omen“, „Sieben“ und „The Hidden“ auch nicht,die mit den aus dem Off gesprochenen Worten „Habe ich Ihnen schon erzählt, wie ich einmal beinahe gestorben wäre…“ beginnt und deren Showdown mit dem vermutlich genialsten Filmschock aufwartet, seit Morgan Freeman ein Päckchen mit Gwyneth Paltrows Kopf geschickt bekam. In einer langen Rückblende erzählt Regisseur Gregory Hoblit („Zwielicht“) von der Jagd des Polizisten John Hobbes nach einem mysteriösen Killer, der die Bluttaten eines unlängst von Hobbes in die Gaskammer geschickten Psychopathen kopiert. Lange vor dem Polizisten ist dem Zuschauer bereits klar, daß der Mörder von übernatürlicher Hand geführt wird: Mit subjektiver Kamera und bizarr verzerrter Optik zeigt Hoblit, wie der Naturdämon Azazel durch bloßes Handauflegen in einer Art höllischem Staffellauf von Mensch zu Mensch wechseln und so immer neue Werkzeuge für sein Treiben finden kann. Eine absurd-unglaubliche Grundidee, aber Hoblits schnörkellos ernste Regie und Denzel Washingtons besonnener Auftritt lassen nie den Verdacht aufkommen, man bekäme hier Humbug aufgetischt. Selten hat Sympathie für den Teufel so teuflisch viel Spaß gemacht.
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