Dancefloor Jazz Vol. 11/ Right Now/Electric Mojo Vol. 3
Drei Stärken zeichnet die Mojo Club Dancefloor Jazz-Serie aus. Erstens ist es das zielsichere Aufspüren von wunderbaren Rare Groove-Stücken unbekannter Künstler. Wer kennt schon Della Reese oder Ambros Seelos? Zweitens ist es die Entdeckung von Perlen zumeist negativ auffälliger Musiker und Sänger wie etwa Mel Torme. Und drittens graben die Macher der Serie immer wieder lange übersehene Schätze von Stars der Vergangenheit aus. Dies gilt auch für Danceflorr Jazz (4). Manch Streicher-verkleistertes Orchesterstück oder verdaddelte Jazzfunk-Tune nervt zwar etwas, aber da der Begriff „Jazz“ durch den Zusatz „Dancefloor“ angenehm erweitert wird, kommt hier vor allem Gutes aus der Vergangenheit.
Weniger Lob erntet hingegen Electric Mojo Vol. 3 (2.) Nur retro zu sein, war den Machern des gleichnamigen Hamburger Clubs zu simpel, aber muss es dann diese geschmäcklerisch abgesicherte Eklektizismus-Ecke aus jazziger Elektronik sein? Die Stücke sind ja nicht schlecht, aber sie nerven mit ihrem fröhlich-beschwingten Hedonismus. All die illustren Acts grooven geradezu penetrant, bleiben dabei aber auffallend steril, weil sie viel zu gut produziert sind. Es fehlt einfach die Brechung, die dieser perfekten Welt einen sympathischen Makel und damit ein wenig Wärme verleiht. Sonst bleibt einfach nur aggressive Schönheit, die uns kalt entgegen weht. Electric Mojo Vol. 3 ist nur die digitale Simulation von Jazz. www.moio.de
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