Dancing with Demons – Dusty Springfield, von Penny Valentine & Vicki Wickham, HODDER & STOUGHTON, 306 S. , DM 65 :: Biografie der Mod-Ikone
Um 1964/65 war sie Britanniens Mod-Ikone schlechthin: Dusty Springfield brachte den amerikanischen Girl-Soul nach England, feierte mit Songs wie „I Only Want To Be With You“ und „You Don’t Have To Say You Love Me“ große Erfolge und co-präsentierte zudem eine Zeit lang die legendäre TV-Musikshow „Ready, Steady, Go!“. Doch mit dem Ende der sechziger Jahre schien auch ihre Karriere abgehakt: Nach dem Hit „Son Of A Preacher Man“ im Jahre 1969 ging es stetig bergab – Dusty Springfield litt nicht zuletzt an persönlichen Problemen. Die Autorin Penny Valentine erzählt gemeinsam mit Springfields langjähriger Managerin Vicki Wickham die zartbittere Lebensgeschichte der britischen Sängerin: ohne Beschönigungen, aber alles andere als reißerisch. Als Mary O’Brien geboren und streng katholisch aufgewachsen, entsprach Springfields bisexuelle Orientierung weder dem Zeitgeist noch den Moralvorstellungen ihres persönlichen Umfelds. Zudem flüchtete sich der extrem misstrauische und unsichere Charakter in übermäßigen Pillenkonsum. Anfang der Achtziger ein Dauergast in der Psychiatrie ihrer Wahlheimat New York, wendete sich das Blatt erst 1986, als die Pet Shop Boys gemeinsam mit Dusty Springfield die Hit-Single „What Have I Done To Deserve This?“ einspielten – im Zeitalter der Outings avancierte Dusty Springfield zum Idol der immer selbstbewussteren Schwulenszene. Springfield schien über dem Berg, nahm auch wieder eigene Produktionen auf, als eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, der sie im März 1999, wenige Wochen vor ihrem sechzigsten Geburtstag, erlag. Wie gesagt, eine eher zartbittere Lebensgeschichte, akkurat recherchiert und taktvoll umgesetzt. www.madaboutbooks.com
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