Daniel Haaksman Presents Bossa Do Morro

Der Berliner DJ und Produzent Daniel Haaksman hat mit seinem Label Man Recordings viel dazu beigetragen, Baile Funk, den zeitgenössischen Sound aus den Favelas Rios, in Europa bekannter zu machen. Für bossa do morro hat Haaksman pünktlich zum 50. Geburtstag des Bossa Nova ein zeitgemäßes Update angerührt, mit dem Puristen sicherlich so ihre Schwierigkeiten haben werden, denn die Baile-Funk-DJs und -Produzenten (unter anderem DJ Edgar, DJ Amazing Clay, DJ Nazz, DJ Dinho), die sich hieran den Heiligtümern vergreifen, machen vor nichts Halt. Der samtweiche Schönklang vieler Bossa-Klassiker bleibt dabei ebenso auf der Strecke wie die soundtechnische Limitierung des Baile Funk. Ein Experiment, das zwar nicht immer perfekt gelingt, aber trotzdem ein paar spannende Ergebnisse abwirft. So zum Beispiel den ungemein lässigen, mit Elektroelementen angereicherten Remix des Songs „Desafinado“, im Original von Joao Gilberte, für den DJ Nazz und Ernani Maldonado verantwortlich zeichnen. Weniger gelungen ist hingegen die Bearbeitung von Fernanda Meirelles „Barquinho“ durch DJ Marrentinho. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass es eben nicht ausreicht, das Original nur mit ein paar Baile-Funk-Beats aufzumotzen, um ein ansprechendes Endergebnis zu erhalten. Trotz solcher Ausfalle darf man bossa do morro als weitgehend gelungenes Experiment bezeichnen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil zwei Songs-Klassiker, „Sambuca“ und „Emboscada“. des 2001 verstorbenen Gitarristen und Songwriters Luiz Bonfá, der zu den Pionieren des Bossa Nova zählte, hier runderneuert einer neuer Generation nahegebracht werden.

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