Dark Star – Twenty Twenty Sound
Ein nobles Digipack mit kryptischer Legende, arabischer Übersetzung und stilvollen s/w-Photos. Dazu eine mustergültige Steve Lillywhite-Produktion. Das war nicht billig und wirft angesichts der drei bleichen Briten, die mit abgewetzten Klamotten, hoher Stirn und starrem Blick posieren, Fragen auf. Zum Beispiel, wer diese Jungs sind, daß ihnen ein solcher Aufwand zuteil wird. Bei Dark Star handelt es sich um Levitation, eine jener Hoffnu ngen, denen Anfang der 90er Jahre eine ganz große Karriere vorausgesagt wurde, die aber schon nach einem Album – dem ’92er NEED FOR NOT – das Zeitliche segnete. Was Bic Hayes, Laurence O’Keefe und David Francolini auf Twenty Twenty Sound präsentieren, ist bester Acid-Rock à la Primal Scream oder My Bloody Valentine: Eine atmosphärische wall of noise, die sich ebenso bei den alten Detroit-Anarchos der MC5 oder Stooges bedient wie bei New Wave-Heroen wie Sound, Echo & The BunnymenoderTeardrop Explodes. Ob mit manischem Feedback, düsterer Klangmalerei oder melodramatischer Schwermut – Twenty Twenty Sound ist Neo-Psychedelia pur. Also genau das, was auch Levitation versuchten, aber nie zu Ende führten. Der Fachmann spricht von unfinished business – schließlich war es der Ausstieg von Sänger/Gitarrist Terry Bickers (ex-House Of Love), der die Band in den Ruin trieb. Fast sechs Jahre haben sie daran geknabbert, um nun die einzig wahre Entscheidung zu treffen: Es noch einmal zu wagen – mit Bic als Sänger. Der macht seine Sache mehr als ordentlich, was für das gesamte Album gilt – doch irgendwie kommt das Ganze rund acht Jahre zu spät. Mindestens.
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