Vor Hayao Miyazaki ziehen Zeichentrickfans landauf, landab den Hut: Der japanische Disney ist auch mit mittlerweile 65 ein wahrer Innovator, der gar nicht anders kann, als seiner überbordenden Phantasie in Bilderkaskaden freien Lauf zu lassen und zu zeigen, was für ein freies Medium Animation sein kann, wenn man es nicht ins enge Disney-Korsett steckt. Aber wir wotlen keine Augenwischerei betreiben: So wunderbar (und wunderbar rätselhaft) seine Prinzessin Mononoke und der Berlinale-Gewinner Chihiros Reise Ins Zauberland waren – sein bereits 2004 in Venedig vorgestellter (und in Japan sensationell erfolgreicher) Das Schloss Im Himmel tritt auf der Stelle: Mittlerweile kennt man die unschuldigen Protagonisten, die verklausulierten Umweltbotschaften und eigensinnigen Welten voller Flüche und Täuschungen. Was nicht weiter schlimm wäre; aber Miyazaki hat das alles schon besser gemacht, weshalb dieses Schloß nie so richtig in Richtung Himmel abheben will.

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