Ob allein auf der Bühne, ob im Quintett-Verbund mit Herbie Hancock und Wayne Shorter – Dave Holland gehört zu der raren Spezies von Musikern, die überall alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Selbst unter Kollegen, die wissen, was sie an diesem Inspirationsquell haben. Im Jahr 1983 hatte Holland nach einigen Experimenten mit seinem Quintett dann endlich die Idealformation gefunden. Die durfte natürlich vor zwei Jahren nicht fehlen, als er sich beim Jazz-Festival in Montreal einen lang gehegten Traum erfüllen durfte: eine Big Band. Um die Stamm-Mannschaft mit Vibraphonist Steve Nelson und Posaunist Robin Eubanks lud der Bassist weitere acht Musiker ein, für die er altes Notenmaterial arrangierte. Aber was heißt bei Holland schon alt? Jede seiner Kompositionen besitzt die Energie der mindestens drei Herzen, was Charme, Vitalität und zündende Ideen angeht. Und als ob Holland einen direkten Draht zu Duke Ellington gehabt hätte, ist auf WHAT GOES AROUND das Wechselspiel untereinander ein einziger Großimpuls. Da stellt die opulente, nur von erstklassigen Solisten besetzte Bläser-Section schlendernd ihre Kunst zur Schau, da werden hochkomplexe Brücken gebaut zwischen Neo-Swing und satt dahintreibenden Schräglagen, zwischen feinster Streitkultur und Volldampf – alles mit der für Dave Holland typischen Handschrift aus sympathischer Emotion und Intellekt.

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