David Bowie :: Ziggy Stardust And The Spiders From Mars: The Motion Picture Soundtrack

Rock: Der Meister beerdigt sein Alter Ego Ziggy Stardust mit Glam und Glanz und - manchmal - Gloria.

Ziggy Stardust ist zurück: kajalumrandete Augen im bleichen Gesicht, die Wangen eingefallen. 30 Jahre sind vergangen, seit Bowie im Hammersmith Odeon in London eine der berühmt-berüchtigsten Kunstfiguren des Pop via „Rock’n’Roll Suicide“ den Weg alles Außerirdischen gehen ließ, 20 Jahre ist es her, dass der zuvor als Bootleg heiß gehandelte Konzertmitschnitt als Soundtrack zum zugehörigen Film auf Doppel-LP erschien. Jetzt gibt’s dieses Ereignis auf Doppel-CD in einem schmucken Schächtelchen, das außer den beiden Scheiben ein Booklet mit Liner Notes von D.A. Pennebaker, ein Ticket-Faksimile sowie ein Poster enthält. Der Sound – im neuen Tony-Visconti-Mix – ist so gut, wie er im Digitalformat halt sein kann, also leider flach und zweidimensional. Die Songs, unsterblich allesamt, scheppern zwischen Glam, Prä-Punk und Pop-Drama dahin, fahrig bisweilen, mitunter fesselnd: im neunminütigen Wahnwitz von „Width Of A Circle“ etwa. „Ziggy Stardust“, „Space Oddity“, „Changes“ und „Cracked Actor“ können ebenfalls gefallen, „Time“ ist Dekadenz pur, „Suffragette City“ rockt rigoros. Die Qualität der Coverversionen indes pendelt zwischen blass (Jacques Breis „My Death„), belanglos (Jagger/Richards‘ „Let’s Spend The Night Together“) und beflissen („White Light/White Heat“, Velvet Underground). Aber dann das Finale: „Rock’n’Roll Suicide“, so morbide wie lässig wie majestätisch. Boy, welch ein Abgang,“and the Stars look very different today“. www.davidbowie.com