David Crosby, Graham Nash

Wind On The Water

MCA

Hier haben wir die eine Hälfte des einstigen Super-Quartetts Crosby, Stills, Nash & Young. Musikalisch ist allerdings weit weniger dabei herausgekommen als eine Halbierung. Folglich müssen die beiden anderen gewesen sein, die damals… usw. Das letzte St. Stills-Album widerlegt aber auch diese Schlußfolgerung, also war Neil Young der wahre Könner unter den vieren, wer denn nun?

Genug Mutmaßungen über eine Rockgruppe, die in der Form nicht mehr existiert! „Wind On The Water“ ist bestenfalls ein laues Lüftchen, und auch das weht höchstens über einen Dorfteich hinweg. Zwar singen Crosby und Nash perfekt wie weiland das intakte Quartett, man spürt richtig, wie sie sich ins Zeug legen, um den Original-Sound von damals wieder aufleben zu lassen, und auch ein paar wirklich schöne Gitarrenpassagen sind vorhanden. Trotzdem bleibt das Unternehmen fragwürdig. Es wird nämlich keinen Besitzer dieser Scheibe geben, der sich nicht aufgrund seiner guten Erfahrungen mit CSN&Y zum Kauf entschlossen hätte, und da bleibt der Vergleich nicht aus.

So muß ich feststellen, daß der Versuch, die guten alten „Woodstock“-Zeiten zurückzuholen, einmal mehr gescheitert ist. Es wäre zu vermeiden gewesen, indem Crosby & Nash etwas Eigenes, Neues versucht hätten, aber das haben sie nicht. Dennoch muß gesagt werden, daß die Summe der positiven Merkmale wie Vocals, Gitarre und Songmaterial immer noch gereicht hat, ein Album weit über Durchschnitt daraus zu machen.