David Johansen & The Harry Smiths – Shaker
Anfang der siebziger Jahre spielte er mit den New York Dolls ein paar Alben lang glamourös-dekadenten Prä-Punk-Rock und gab gemeinsam mit Gitarrist Johnny Thunders ein ultracooles Zerrbild von Mick’n’Keef ab. Es folgte das Übliche: Soloalben, die nicht weiter auffielen, bis er einem staunenden Publikum 1987 sein neues Alter Ego präsentierte, den augenzwinkernd-schmierigen Crooner Buster Poindexter, der ihn auch durch die Neunziger geleitete. Anno 2000 erfand sich David Johansen dann ein weiteres Mal neu: Auf dem Album DAVID JOHANSEN & THE HARRY SMITHS gab er so überzeugend wie stilsicher den Blues-Weisen, nun schreibt er auf SHAKER dieses Kapitel weiter: äußerlich – Bart, wirrer Haarschopf, schwarzer Gehrock – ein Mittelding aus Steve Earle und Bestattungsunternehmer, musikalisch mit einer relaxten, leichtfüßigen Countryblues-Hommage an die Altvorderen, die mehr als nur einmal an Dylans grandioses LOVE & THEFT-Album gemahnt. Freund Dave verneigt sich tief vor Muddy Waters („I Can’t Be Satisfied“], Memphis Minnie („In Love Again „], Mississippi John Hurt („Let The Mermaids Flirt With Me“) u.a., indes die Harry Smiths einen derart zurückhaltenden, dabei aber nie verschlurften Job machen, dass man Van Morrison raten möchte, bei Brian Koonin (g), Larry Saltzman (g], Kermit Driscoll (bg) und Keith Carlock (dr] anzurufen, wenn er beizeiten wieder ein kongeniales Blues-Backing braucht. Respekt, die Herren. Und: Hut ab, Mr. Johansen. www chesky.com
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