David Lindley –

Nach dreijähriger LP-Pause liegt nun das fünfte Album des sympathischen Sonderlings vor. Lindley, einst bei Kaleidoscope an verschiedensten Saiteninstrumenten tätig, erlangte Kultstatus dank fingerflinker Arbeit auf berühmten Jackson-Browne-LPs. Seine eigenen — besonders in der BRD erfolgreichen — Alben färbte der Musik-Archäologe in einem Stilbad aus Reggae, Ska, Pop und Blues: buntschillerndes Song-Patchwork, charmante Nonsense-Texte und profunder Spielwitz ließen den audiophilen Gourmet aufhorchen.

VERY GREASY, produziert übrigens von Linda Ronstodt und perfekt umgesetzt von der personell umbesetzten El Rayo-X-Truppe, hat alles, was den Lindley-Fan interessiert: hüpfende Ska-Rhythmik, Gesangslinien, zitatenreich-eigenwillige Fingerfertigkeit. Da tönt eine Shodows-ähnliche, Hall-Gitarre in „Do You Wanna Dance“. Da wird der Warren Zevon-Klassiker „Werewolves Of London“ auf Ska getrimmt, und Norman Witfields „Papa Was A Rolling Stone“ als sonnige Weise dargeboten. Wie gut er ist, als Instrumentalist und Interpret, zeigt sich besonders eindrucksvoll bei „Talkin‘ To The Whino Too“, ein echtes Lindley-Schmankerl mit Bouzouki und Akustik-Klängen.