David Murray – Speaking In Tongues
Tausende Kilometer hat David Murray in den letzten Jahren mit seinem Tenor-Sax zurückgelegt, um an den Wurzeln der afro-amerikanischen Musik tausende Noten und Rhythmen zu entdecken. Murray reiste von Jamaika über die kapverdischen Inseln bis nach Zentralafrika, um das Erbe John Coltranes fortzuführen. Jetzt ist der Saxophonist mit Speaking In Tongues wieder in seine US-amerikanische Heimat zurückgekehrt, genauer: in die Gotteshäuser von Atlanta, wo der Gospel blüht. Den sieht Murray überraschend schnörkellos durch die R&B-Brille. Für die seligmachenden Gemeinde-Stunden, bei denen Stücke wie „Amazing Grace“ und „Blessed Assurance“ zum guten Ton gehören, wurde das vokale Powerpack Fontaneila Bass engagiert, das die Lord-Preisungen ohne Pathos vibrieren läßt. Für das i-Tüpfelchen dieser Spiritual-Session sorgen aber die beiden „Octofenk“-Mitglieder Ranzell Merritt und Clarence Jenkins, die dem Album mit irdischen Groove-Einheiten Großstadt-Feeling verleihen.
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