David Shea – Classical Works

Von allen Soundtüftlern ist David Shea der kunstvollste. Und daher eine der wichtigsten Stimmen im New Yorker Downtown-Pool um John Zorn und Marc Ribot. Denn Shea ist nicht einfach ein verspielter Technik-Freak, der seinem Sampler turbulente Beats oder zentnerschwere Ambient-Teppiche entlockt. Die von ihm bearbeiteten Stimmen komponiert er zu einem komplexen Gegenentwurf mit faszinierendem Eigenleben, bei dem genaues Zuhören oberste Konsumentenpflicht ist. So auch bei der „Chamber Symphony N0.1“ für das belgische Irtus Ensemble. Den akustischen Orchesterklang konfrontiert Shea mit der gesampelten Version und macht das Klangkonstrukt mit den unzähligen Hauptund Nebengängen zu einem eindrucksvollen, weil hochpoetischen Kommunikationsgebäude. Der künstlerische Schulterschluß zwischen Mensch und Maschine – hier gelingt er vortrefflich. Etwas verspielter und damit transparenter: „The Voice Suite“, der Soundtrack zu David Butlers gleichnamigem Hörspiel, mit prominenten Sidemen wie Erik Friedlander.