De La Soul – Stakes Is High
Mit BUHLOONE MINDSTATE war De La Soul eines der wundervollsten Rap-Alben des Jahres ’93 gelungen, das sich entspannt in die musikalische Unendlichkeit begab: dorthin, wo sich die Parallelen treffen, letzt, drei Jahre später, ist das Trio aus Long Island mit seinem vierten Longplayer STAKES IS HIGH entschieden erdverbundener geworden und wenigstens wieder in den Orbit zurückgekehrt. Aber immer noch wiegen sich die Drei in ihrem eigentümlichen, sphärischen, relaxten Soul-Jazz mit viel 70er-Jahre-Flair. Mit schwülem Orgelsound, heiseren Trompetensamples (ultracool hingeditscht in ‚Pony Ride‘), smoothem Girls-Background Marke Temptations und unaufgeregt zirpenden Elektrobeats befindet sich das neue De La Soul-Album im Energiefeld zwischen George Benson, James Brown, Jazzmatazz und Pizzicato Five, atmosphärisch schwebend wie Räucherstäbchen-Nebel. Die Energie gepflegten Abhängens beherrscht die Gruppe inzwischen perfekt und kümmert sich weiterhin keinen Deut um irgendwelche marktschreierischen Gemeinschaftsanliegen. Pop bedeutet für die drei Plugs (wie sie sich selbst bezeichnen) nicht unbedingt die Vermittlung eines wärmenden Zusammengehörigkeitsgefühls: Statt dessen bieten dir De La Soul einen beeindruckenden Raum des unberührbaren Wohlklangs an und den Luxus, im eigenen Kopf zuhause zu sein, zusammen mit ziemlich aufregenden Sound- und Ideenwelten. Und das tut manchmal wirklich außerordentlich gut.
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