Dee Dee Bridge Water – Live At Yoshi’s

Von allen Mitgliedern ihrer musikalischen Familie hat Dee Dee die mit Abstand steilste Karriere hinlgegt. Weder Vater Mathew Garrett, noch Ehemann Cecil oder Schwager Ronald Bridgewater gelang ein dermaßen raketenhafter Aufstieg. Obwohl erst knapp 50 Jahre alt, wird sie schon in einem Atemzug mit den größten Jazz-Divas genannt: Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Sarah Vaughan und Carmen McRae. LIVE AT YOSHI’S demonstriert warum. Zusammen mit Pianist Thierry Eliez, Drummer Ali Jackson und Bassist Thomas Bramerie entzündete Dee Dee Bridgewater auf den Bühnenbrettern eines kalifornischen Clubs ein atemberaubendes Jazz-Feuerwerk. Vom Mainstream zum Hardbop.vonden Balladen zum Soul-die temperamentvolle Sängerin zieht alle Register und verblüfft durch kaum fassbare Kehlkopf-Akrobatik. Dass sie (nach dem Mainstream-Schwenk AI Jarreaus) selbst den Seat-Gesang wie kein(e) zweite(r) derzeit beherrscht, stellt das Stimmwunder im Eröffnungssong „Undecided“ unter Beweis. Funk-Temperament zeigt sie beim Cover „Get Up Feel Like Being A Sex Machine“ – im Gegensatz zu James Browns Macho-Brunft tritt bei ihrer Version allerdings eher damenhafte Eleganz zutage. Ihr hochkarätiges Live-Set beschließt die – nicht nur wegen ihrer Pariser Wahlheimat – an Josephine Baker erinnernde Denise Bridgewater mit einem Song von Duke Ellington: In dem zehnminütigen Fetzer „Cotton Tail“ drehen nicht nur sie, sondern auch ihre süperben Begleiter noch mal so richtig auf. Spätestens dieses Album lässt keinen Zweifel mehr daran, dass wir es hier mit der größten lebenden Jazz-Sängerin zu tun haben. Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-25 $2 so S2 (s. ME/S-Hotline S. 53)