Deep Purple

Burn

Purple (EMI)

Zum ersten Mal machte ich während der Studioaufnahmen in Montreux Bekanntschaft mit dem neuen Deep Purple-Sound. Damals stellte die Band ihre frischaufgenommenen Tracks einigen Rock-Journalisten vor. Als die Zeremonie vorbei war, atmete Jon Lord ganz erleichtert auf und meinte zu uns: „Na, bin ich froh, dass ihr wenigstens mit den Füssen zum Rhythmus mitgewippt habt – dann kann das Album ja so schlecht nicht geworden sein …“ Nun, inzwischen ist ‚Burn‘ erschienen. In Deep Purple-Fan-Kreisen spricht man vom gelungensten Album, das diese Gruppe jemals aufgenommen hat. Im Laufe der Jahre hab‘ ich es mir eigentlich so ein bisschen abgewöhnt, Deep Purple-Fan zu sein, aber in der Tat, das neue Album ist eine hervorragende Mischung aus Hard-Rock, Blues, Drive, Feeling und Perfektion. Was vielen heavy-Bands nicht gelingt, nämlich trotz des enormen Powers hinter ihrer Musik locker zu spielen, die neue Purple-Besetzung hat es prima geschafft! Was sie am Auffallendsten vom damaligen Gillan/Glover Team unterscheidet, sind die zweistimmigen Vocal-Parts von David Coverdale und Glenn Hughes. In ‚Mistreated‘, dem einzigen der neuen Tracks, den David alleine singt, erinnert dessen bluesgetränkte Stimme sehr stark an Paul Rodgers von Free. Vielleicht war das denn auch der Grund, der David zum neuen Deep Purple-Lead-Vokalisten machte…