Deep Purple :: Shades Of Deep Purple/The Book Of Taliesyn/Deep Purple
Es gab für Deep Purple ein Leben vor der legendären Mark Il-Besetzung, mit der ja in erster Linie die „Erfindung“ des Hard-Rock (1970: IN ROCK) in Verbindung gebracht wird. Dass Deep Purple am Anfang ihrer Karriere zum Ende der 6oer-Jahre drei mehr oder weniger „psychedelische“ Alben veröffentlichten, die sich vor allem in den USA wie geschnitten Brot verkauften, wird oft nur als Randnotiz der über 30-jährigen Geschichte der krisengeschüttelten Band behandelt. In der Besetzung Ritchie Blackmore (g), Jon Lord (key), Rod Evans (voc), Nick Simper (bs, voc) und lan Paice (dr) nahmen Purple von Anfang 1968 bis Mitte 1969 drei Alben auf, die kein Beat mehr sein wollten und noch kein Hardrock sein konnten obwohl Ansätze der „klassischen“ (im doppelten Sinne) Purple auch hier schon vorhanden waren. Will heißen: Duelle zwischen Keyboard (Lord) und Gitarre (Blackmore) und das schüchterne Kokettieren mit der klassischen Musik. Das Debüt SHADES OF DEEP PURPLE 3 lebte vor allem von der gelungenen Coverversion von Joe Souths „Hush“ (weiland ein Hit für Billy Joe Royal) und den mellow Coverversionen von „Help“ (Beatles) und „Hey Joe“. Die Eigenkompositionen hingegen hatten zu wenig Format und zu viel von Rod Evans‘ Crooner-haftem Gesang.THE BOOK OFTALIESYN 4, Anfang 1969 veröffentlicht, kam wieder mit ungewöhnlichen Coverversconen -,,We Can Work It Out“ (Beatles), „Kentucky Woman“ (Neil Diamond) und „River Deep, Mountain High“ (ein Hit für Ike & Tina Turner) – sowie der pompösen „Exposition“, bei der einmal mehr Jon Lords Orgel den Ton angibt. Kernstück des zweiten ‚öger-Albums DEEP PURPLE 5 ist die zwölfminütige, dreiteilige Suite „April“, die erstmals Gruppe und (kleines) Orchester zusammen führte und auch nach über 30 Jahren fantasievoller klingt, als alle anderen derartigen Versuche, die da noch kommen sollten. Nie klangen Deep Purple eklektizistischer, zwischen Perkussion-lastig („Chasing Shadows“), bluesverwandt („Why Didn’t Rosemary“) und lyrisch-balladesk („Lalena“). Danach wurden Evans und Simper gefeuert, es kamen lan Cillan und Roger Glover und die Geschichte (des Hard Rock) nahm ihren Lauf. Alle drei Platten kommen in der Neuauflage remastered und mit insgesamt 15 Bonus-Tracks: darunter Outtakes („Oh No No No“, „Shadows“,), Alternative-Takes („Help“) sowie Material von BBC-Sessions („Hey Joe“, „Wring That Neck“) und TV-Auftritten („Hush“).
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