DefSquad – El Nino
Das Flaggschiff bläst zur Offensive: Nach dem aufregenden Debütalbum von DMX und den hochgehandelten Comebacks von Onyx und Public Enemy steht nun eine weitere Platte der Mutter aller HipHop-Labels in den Laden, die nach viel Aufmerksamkeit schreit: Def Jam wartet mit der DefSquad auf, einem flotten Dreier, dessen Mitglieder ihre Namen in der großen HipHop-Historie bereits verewigt haben. Erick Sermon, Redman und Keith Murray haben schon einen dicken Brocken Respekt in der Tasche, den sie nicht einmal mit ihrem eher laschen „Rapper’s Delight“-Remake, mit dem sie vergangenen Winter debütierten und das auch auf dem vorliegenden Album enthalten ist, merklich verringern können. Ganz verkehrt ist es nicht, wenn Reggie Noble alias Redman feststellt: „Wir essen, schlafen und atmen HipHop.“ Doch tägliche Verrichtungen laufen ja bekanntlich Gefahr, zur Routine zu verkommen und so an Reizen einzubüßen. Gewiß werfen Sermon, Redman und Murray sowohl auf der Reim- als auch auf der Sound-Seite einiges an Gewicht in die Waagschale; zu einem epochalen Wurf reicht es aber mit EL NINO jedoch trotzdem nicht. Zu sehr verlassen sich die drei auf Standards, die in den 90er Jahren zum Allgemeingut geworden sind. Auch wenn so feinfühlige Hymnen wie „Ya’ll Niggas Ain’t Ready“ aus der Masse herausragen – EL NINO vermag nur streckenweise das Versprechen einzulösen, das die Namen der Beteiligten geben.
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