Demon – Midnight Funk

Ein Lob der Faulheit! Wie oft passiert es, schon, dass Musiker ihr Album so zielsicher betiteln, dass man als Rezensent sich nicht den Kopf und den Dudendeckel zerbrechen muss bei der Suche nach neuen Genre-Bezeichnungen. Demon ist ein Trio aus Paris, das als Music-Act und als Chefetage des Labels „20000 ST“ unterwegs ist und nun seine Debüt-LP vorlegt. Demon spielen Midnight Funk. Besser kann man sie nicht benennen, diese heiße Mischung aus gedämpften House-Klängen, kurzen Disco-Days-Reminiszenzen, Funk-Samples und souliger Mondänität. Und Demon verstehen sich auf die Kunst des Album-Machens, alles andere als eine Selbstverständlichkeit im Hause des House. So ziehen die einzelnen Tracks eine klar nachvollziehbare Linie, mit Talent zur Dynamik bremsen Demon den Beat, bevor er sich verrennt, halten inne auf dem Weg, lassen Percussion und ein Bass-Fragment einsam stehen, um dann wieder behutsam Fülle oder Tempo zu gewinnen. Dabei übertreiben sie es nie: Stets behalten Demon kühlen Kopf und zelebrieren ihre edle House-Music mit Würde und Blick für das Wesentliche. Groovy und entspannend. Midnight Funk eben.