Der Hund Marie – Hooligans & Tiny Hands

Bisher stand der Hund Marie immer irgendwo im Schatten oder in der zweiten Reihe. Bei Olli Schulz und der Hund Marie zum Beispiel, wo der Hund Gitarre spielt, bei der Hansen Band, hinter deren Schlagzeug er sitzt, und bei Tomte, wo er einst nur Live-Musiker war und seit der letzten Platte als Keyboarder zur festen Besetzung dazugehört. Der Hund Marie heißt in Wirklichkeit Max Martin Schröder und ist Multiinstrumentalist, seine eigene erste Soloplatte spielte er im Sommer 2006 ganz alleine ein. HOOLIGANS & TINY HANDS ist ein großartiges, intimes Album eines offensichtlich nachdenklichen und sensiblen Menschen.

Der Hund erzählt von seinen Beobachtungen der Welt, von Trauer, Trost und Melancholie und nennt seine Lieder „Ein falscher Teil der Welt hat sich abgesprochen“ und „Am vermaledeiten Pool“. Die Songs sind zurückhaltend instrumentiert – es ist ein Singer/Songwriter-Indiepop-Album irgendwo zwischen Nick Drake und Eels. Gerade Letztere hört man aus „Sie singen „tears are cool“ schon deutlich heraus, was nicht zuletzt daran liegt, dass Max‘ Stimme der von E nicht unbedingt unähnlich ist. Für Menschen, die sich gerne Zitate aufschreiben, weil sie in kleinen Sätzen das ausdrücken, was gesagt werden muss. sie aber nicht selber sagen können, ist dieses Album eine Goldgrube. Wenn der Hund in „Die Stimmung ist verwirrend mit zerbrechlicher Stimme „Und wenn du heut /nach Nerven suchst /die liegen heute hier/außerhalb von mir“ singt, klingt das so schwermütig und verletzlich, dass dem Rezensenten beim ersten Hören fast die Tranen in die Augen gestiegen wären. Ob dieses Album die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdienen würde, darf bezweifelt werden – aber den. der Hooligans & tiny hands hört, wird es berühren. VÖ: 29.9.