Derek And The Dominos – Layla And Other Assorted Love Songs
„Why Does Love Have To Be I So Sad?“ – seine unerfüllte Liebe zur Frau seines besten Freundes George, Patti „Layla“ Boyd-Harrison, inspirierte Eric Clapton Ende 1970 zu einem seiner stärksten Alben. Bei seiner letztjährigen Deutschland-Tournee, deren Repertoire bis auf zwei Ausnahmen sich komplett aus Material vor 1975 speiste, spielte der 59 Jahre alte Gitarrenvirtuose mit „Bell Bottom Blues“, „Key To The Highway“. „Tell The Truth“, „Have You Ever Loved A Woman“, „Little Wing“ und der unvermeidlichen „Layla“ einen essentiellen Auszug aus jener Doppel-LP, die von der Plattenfirma bei ihrer Erstveröffentlichung als Flop eingestuft wurde. Es waren aber auch harte Zeiten für den 24jahrigen Clapton. In den sieben Jahren zuvor stolperte er durch diverse Bands, schnupperte die dünne Luft des Weltruhms (Cream), kollabierte künstlerisch unter Erwartungsdruck [Blind Faith], scheiterte am Versuch, nur als Begleitmusiker zu überzeugen [Delaney, Bonnie & Friends] und wurde als Solodebütant kräftig ausgebuht. Mit den von Delaney & Bonnie abgeworbenen Musikern, Jim Gordon (dr), Carl Radle (bg), Bobby Whitlock [keyb] sowie seinem neuen Spezi Duane Allman an der Slidegitarre, begann der schwer an der Nadel hängende Gitarrist unter dem Pseudonym Derek And The Dominos neu. Dabei orientierte er sich als integrales Bandmitglied vornehmlich am Southern Rock der Allman Brothers, dem rustikalen Wertkonservativismus von The Band und an Legenden des Mississippi-Delta-Blues. Doch während das nun als SACD vorliegende LAYLA AND OTHER ASSQRTED LOVE SONGS im Januar 1971 in den Verkaufsregalen liegenblieb, betäubte Clapton seinen Schmerz über den Unfalltod von Duane Allman mit mehr Heroin als je zuvor. Sicherlich mit ein Grund, warum Derek And The Dominos kurze Zeit später getrennte Wege gingen – zumal auch die drei Mitmusiker fleißig mitfixten. Knapp vier Jahre sollte es dauern, bis Clapton, mittlerweile von seiner Sucht befreit, mit 461 OCEAN BOULEVARD wieder ein gutes Album veröffentlichen sollte. Ironischerweise erschien jenes Album kürzlich in der populären Reihe Deluxe Edition. Warum sich die Verantwortlichen nicht LAYLA AND OTHER ASSORTED LOVE SONGS dafür vornahmen, bleibt deren Geheimnis.
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