Derek Bailey – Pieces For Guitar
Jahre lang arbeitete Derek Bailey als Lohn-Gitarrist für Radio- und Fernsehsender und als Studiomusiker, bevor er Mitte der sechziger Jahre den Ruf der freien Improvisation vernahm. PIECES FOR GUTAR enthält die frühesten Aufnahmen des späteren Avantgarde-Gitarristen aus den Jahren 1966/67. Noch mitten in der Grauzone zwischen seiner Vergangenheit als Berufsmusiker und seiner Zukunft als wegweisender Improvisator auf der Gitarre, zeigt sich Bailey hier als zärtelnd-lyrischer, melodischer Gitarrist, der dem klassischen Jazz, aber auch der Zwölftonmusik nähersteht als der freien Improvisation („G.E.B.“). Das knapp zehnminütige „Bit“ allerdings deutet dann bereits hin auf den atonalen, amelodischen Click’n’Scratch-Stil, der Baileys Markenzeichen in den kommenden Jahren werden sollte und Einfluss auf Musiker wie Jim O’Rourke, Thurston Moore oder Lee Ranaldo haben sollte. Diese Aufnahmen sollten eigentlich nie veröffentlicht werden. Sie entstanden als Studien in Baileys Einzimmerwohnung in London. Dass sie über 35 Jahre später doch veröffentlicht wurden, ist ein Glücksfall. Ein wertvolles Dokument im Hinblick auf die Beurteilung und historische Einordnung der freien Improvisation.
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