Derek Trucks Band – Out Of The Madness

Da wird wohl selbst Dickey Betts voller Respekt seinen Cowboyhut ziehen und dem Allman Brother Butch Trucks kräftig auf die Schulter klopfen. Dessen Sprößling Derek mag ein gerade volljährig gewordenes Milchgesicht sein, doch die Gitarre spielt er schon zünftig wie ein Alter. Ohne daß man ihn deshalb gleich als „legitimen Thronfolger des allzu früh verstorbenen Duane Allman“ handeln müßte, liebe Plattenfirma. Gleichwohl wird OUT OFTHE MADNESS den Fans der Allman Brothers Band ein freudiges Lächeln ins Gesicht zaubern. Mit dem Singen hat’s Trucks junior dafür weniger, weshalb sechs der zwölf Stücke Instrumentals sind -für die andere Hälfte wurden die Herren Warren Haynes (noch’n Allman Brother), Larry McCray und Matt Tutor verpflichtet. Doch was der Frischling an den sechs Saiten vollführt, ist aller Ehren wert. „Kickin‘ Back“ etwa ist ein achtminütiger Höhenflug in der Tradition von „In Memory Of Elizabeth Reed“, „Look-Ka Py Py“ groovt im unwiderstehlichen New-Orleans-Style, „Younk Funck“ ist feiner – Achtung! -Jazzrock,“Deltaraga“ tönt, als läge Indien am Mississippi, und selbst oft gehörten Klassikern von Howlin’Wolf, Sonny Boy Williamson und Son House gewinnen Trucks und seine famose Rasselbande neue Seiten ab. Darum: Laßt den Jungen mal in Ruhe, erspart ihm bitte die „Thronfolger“-Sprüche – und er wird einmal ein ganz Großer werden. Einstweilen freuen wir uns über ein richtig gutes Album. Abgemacht?