Dettinger – Intershop
Am Anfang ist es einfach Ambient. Sehr minimal, mit Soundschichten, die karg konstruiert sind, sachte aufeinander aufbauen und später kontemplativ um die Wette trödeln. Eine Platte wie viele andere auf dieser Spielwiese. So könnte man denken, wenn man das Album Intershop nur siebenzweiundfünfzig sich heran läßt. Exakt so lange dauert der erste der sieben namenlosen Tracks. Wer aber weiter hört, wird Großartiges entdecken. Was ab Track 2 aus dem Sampler tröpfelt, wird kontinuierlich skelettiert bis aufs Mark; man könnte die – genau – sprichwörtliche Stecknadel fallen hören. Hie und da ein dezentes Zischeln, ein sanftes Ticken, und vor allem: viel Platz in der Sphäre. Dettinger heißt der Mann hinter dem Album Intershop, und wir wissen nicht allzu viel über ihn. Was u.a. daran liegt, daß er aus dem „Kompakt-Umfeld“ kommt, und die Menschen aus dem „Kompakt-Umfeld“ nicht unbedingt gerne über sich selbst sprechen. Der Alltag findet draußen statt, im Laden selbst und auf dem dazugehörigen Label spielt die elektronische Musik. Wer die 45 Minuten des Albums am Stück intus hat, verfügt möglicherweise über einen ganz freien Kopf und denkt an gar nichts mehr. Ein erstrebenswerter, schöner, ja vielleicht paradiesischer Zustand.
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