Devin Payne – Excuse Me
Entschuldigen muß sich dieser Studiomusiker nun nicht gerade, nur weil er sein erstes eigenes Album gemacht hat. Schließlich hat er sich bei vielen Sessions einiger bekannter amerikanischer Musiker wie zum Beispiel Stevie Wonder sein Rüstzeug erworben. Devin Paynes Instrumente – das sind die Stimme und das Saxophon. Mundharmonica und Bäß beherrscht er nebenbei. Was macht er daraus? Eine Mischung aus Power-Pop amerikanischer Provenienz (Marke East Coast) und Rhythm & Blues mit Texten, die von einem ungebrochenen Selbstbewußtsein zeugen – vor allem, was Frauen angeht. Das Titelstück, in dem er sich cool von seiner alten Liebe verabschiedet, ähnelt stilistisch einigen Rod Stewart-Balladen. Paynes krähende Stimme verfügt allerdings nicht über das abgehangene Ausdrucksvermögen; erinnert stellenweise aber an Bob Dylans Sprechgesang. Denn Payne setzt seine Stimme nicht nur als simples Melodie-Instrument ein, sondern artikuliert sich schreiend bis zum Falsett oder quälerisch bis weinerlich – je nach Stimmung. Die Handschrift von Ian Hunter ist nicht zu überhören, der mit einer Ausnahme auf allen Stücken in die Saiten greift. Insgesamt hat das Album, vom robusten und bündigen Sound abgesehen, noch etwas unreife Ansätze. Payne, der in sportlicher Pose seine sexuellen Abenteuer etwas zu überheblich vorträgt, könnte schon mit dem zweiten Album einen erheblichen Schritt weiterkommen.
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