De/Vision – Monosex
Es gibt Augenblicke, in denen man Depeche Mode vermißt. Okay, es gibt die Band noch, den Musikern geht es gut und alles. Schön und gut. Doch nachts, an verregneten Bushaltestellen, oder sonntagnachmittags im Bett-da fehlt er einfach,dieser wattige, melancholische, einzigartige Synthiepop. Ähnlich müssen sich wohl Markus, Thomas und Steffen gefühlt haben, als sie De/Vision ins Leben riefen. Und wenn die Nächte lang sind in Bensheim bei Darmstadt bei Frankfurt, dann greift man nach der Plattensammlung des großen Bruders. Probt in Kellern mit Rauhfasertapeten und spielt Musik wie diese ein: MONOSEX, das fünfte Album der Bensheimer, besticht mit unbeschwertem Pop, subtiler Traurigkeit, pathetischer Wucht und Melodien, die das Trio in den 80er Jahren groß gemacht hätten.Tanzbare Klagehymnen auf das Leben und seine Tragödien verbinden sich mit hintergründigen Arrangements. Hier sei nur das schmachtende „We Might Be One For A Day“ erwähnt. Oder, für produktionstechnische Genießer,die rückwärts laufende Gitarre in „Deliver Me“. Ein anachronistisches Schmuckstück.
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