Die Like A Dog Quartet – Aoyama Crows

Um es gleich vorweg zu sagen: Gegen dieses Gebläse waren die Trompeten von Jericho die reinsten Rohrkrepierer. Denn hinter dem hundsgemeinen Bandnamen verbirgt sich nicht nur das Verzerrer-Magma von Trompeter Toshinori Kondo. Erneut hat Peter Brötzmann seine über Jahrzehnte ramponierten Luftröhren generalüberholen lassen, um nun am Sax wieder dorthin zu spielen, wo es wehtut. Zumal er dabei getragen wird von einer Rhythmus-Maschine aus Bassist William Parker und Drummer Hamid Drake, die in den Kompositionen einen konditionsreichen Groove-Tumult entfachen. Und wie üblich bei dieser seit 1993 hyperaktiven Bande reichen die Spielzeiten als wegweisende Titel aus. Hinter „27’46″“ oder „22’40 „“ stecken Improvisationen, in denen Funkyness auf links zum bizarren Schattenspiel gedreht wird. Brötzmann schmiedet mit seinem knochig-knorrigem Ton die Intervall-Eisen und verwandelt sich schon mal in einen abstrakten Poeten. Währenddessen mutiert Kondos Electronic-Powerplay ins Ätherische, um dann wieder Nadelstiche auszuteilen. Nach den vier Tracks scheint auf dem Jazz-Olymp einfach nichts mehr am richtigen Platz zu stehen. Was jedoch nur für die Vier spricht, die sich 1999 dafür zur richtigen Zeit am richtigen Ort getroffen haben.

www.free-music-production.de