Die Mediocren, Dazed & Confused, Barcelona

Wenn der deutsche Regisseur Mathias Glasner so weitermacht, wird er nicht allzu viele Filme ins Kino bringen. Schon der Titel ‚Die Mediocren‘ klingt so sperrig, wie das bemüht szenige Werk dann auch rüberkommt: Zwei Männer (Jürgen Vogel und Dani Levy) und zwei Frauen (Jasmin Tabatabai, und Andreja Schneider) wehren sich gegen ihre offensichtliche Mittelmäßigkeit mit durchgeknallten Aktionen und gymnasial-prätentiösen Aussprüchen, dazu spannen sie sich gegenseitig die Partner aus. Spaßigster Spruch des Films: „Wenn die ganze Zeit dein Sohn hier rumturnt, kann ich mich nicht um deinen Orgasmus kümmern.“ Wären nicht alle vier Hauptpersonen angenehme Zeitgenossen, denen man gern zuschaut, dann wäre dieser Film eine vollkommene Katastrophe. Auf der Berlinale gab es Leute, die ihn feierten und ihm das Prädikat „Internationale Klasse“ zugestanden. Ist das nun Berlins Problem oder unseres?

Wenn Richard Linklater so weitermacht, dann könnte er zum Robert Altman der Generation X werden: Er trifft in Ensemblefilmen wie ‚Slacker‘ oder nun ‚Dazed And Confused‘ den authentischen Tonfall einer Generation, die nicht genau weiß, was sie eigentlich will. ‚Dazed And Confused‘ dreht sich um den letzten Schultag in einer kleinen Stadt in Texas 1976. Die Kids sind nicht sehr interessiert am 200. Geburtstag der USA, statt dessen kiffen, saufen und vögeln sie nach Kräften. Auch schön. Linklater zeigt indirekt, daß die Kids heute besser sind als ihr Ruf und die Verklärung der Vergangenheit zu den Domänen unserer Eltern zählt. Und noch was: Die Musik des Films ist klasse!

Wenn Whit Stillman so weitermacht, wird er noch eine Menge Hauptstädte kennenlernen. War sein Erstling ‚Metropolitan‘ noch eine dialoglastige Reise hinter die Kulissen der reichen Kids von New York, begibt er sich nun ebenso dialoglastig nach ‚Barcelona‘, um dort die Abenteuer und Verwicklungen von zwei amerikanischen Vettern nachzuzeichnen. Wohltuend zurückhaltend, frisch und lebendig erzählt Stillman, wie zwei Amerikaner, die sich nicht mögen, eine Horde Spanierinnen kennenlernen, die eigentlich keine Amerikaner mögen und wie sich das alles zusammenfügt. Wenn’s so läuft, dann kann Stillman von mir aus noch die halbe Welt bereisen.