Die Sampler
Die MAGIC-Samplerreihe des ACT-Labels, die sich mit Jazz im Grenzland hin zu anderen Musikformen beschäftigt, zählt zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen dieses Genres. MAGIC MOMENTS (Art/Edel Contr3ire) als vierte Folge schlägt eine Linie von skandinavischen Größen wie Nils Landgren, Sidsel Endresen und Bugge Wesseltoft und Esbjörn Svensson über Ethno-Jazzer ä la Nguyen Le bis hin zu ergrauten Alt-Stars wie Larry Coryell, Philip Catherine oder Gilberte Cil. Was all jene Musiker gemeinsam haben, ist ein internationales Verständnis von zeitgenössischem Jazz, dem man die Nähe zu ihren jeweiligen folkloristischen Wurzeln deutlich anhört. Was also zum Beispiel Dizzy Gillespie in den 40er Jahren mit seinem Schwenk zu Cubano-Bop begann, führen die hier versammelten Act-Künstler mit Intelligenz und Virtuosität fort -eine zwingende Empfehlung für alle Hörer mit offenen Ohren, (pb)5 Die Folklore spielt bei den Skandinaviern eine wichtige Rolle. Wie sonst wäre es zu erklären, dass nordische Bands stets Folk-Elemente in ihre Songs einweben – sei es nun Polka. Jazz oder Mittelalter-Rock? Niemand demonstriert das so gut wie Hedningarna oder Garmarna, die „Stars“ der NORDK ETHNO GROOVES COUKTION a (Westpark/Indigo). Doch das sollte den Blick nicht ablenken von weiteren hörenswerten Talenten: Die schwedisch-indische Formation Mynta rast flotter durch ihre Ragas als John McLaughlins Shakti. während Abel & Kaninerna wie eine Kreuzung aus Jacques Brei und Pogues rocken. Das Frauen-Trio Anitas Livs hat sich einer archaischen Mischung aus Percussion, Samples und Blues-Stimmen verschrieben, doch am wildesten treiben es Hoven Droven: Mit Fiedel und beinhart verzerrten Gitarren prügeln die sechs Schweden die derzeit wohl überzeugendste Mischung aus Heavy Metal und Volksmusik, (pb) 5 Wenn bei Veranstaltungen der Liga „World Championship Wrestling“ bullige Kampfkolosse in den Ring steigen, um sich gegenseitig das letzte bisschen Hirn aus dem Schädel zu drücken, dann werden diese Showkämpfe musikalisch regelmäßig von Metalmucke untermalt. Kein Wunder. passen Schwermetall-Sounds doch bestens zu den Männern mit den Muskelpaketen. WCW MAYHEM-THE MUSIC (East west). die offizielle Compilation dieser „Sport“-Art, enthält denn auch unveröffentlichte Headbanger-Hymnen von Slayer, Megadeth, Kid Rock, Insane Clown Posse und Metallica. Zudem gibt es auf dem Sampler die Kennmelodien berühmter Gladiatoren wie Hulk Hogan und Konnan zu hören, (hake)3 Der Untertitel „wah wah Jazz, funky soul, and other dirty grooves“ deutet bereits an, wo’s langgeht. UVINC IN THE STREETS (Edel Contraire) enthält lauter großstädtische Stücke aus dem Zeitraum 1967 bis 1979, wie sie damals in den Gettos amerikanischer Metropolen gehört wurden. Cal Tjader, Isaac Hayes, Preston Love und mehrere Musiker, die mittlerweile in Vergessenheit geraten sind (u.a.Spanky Wilson, Pazant Brothers, Houston Person), führen uns hier die „soulful funkiness“ aus den Schwarzenvierteln vor. Bis zum heutigen Tage hat dieser Sound von der Straße nichts von seiner Vitalität und Faszination verloren.
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