Die verrücktesten 90 Minuten vor Christi Geburt :: Kinostart: 18. Februar

Seit Mel Brooks‘ „Verrückter Weltgeschichte“ haben Geschichts-Komödien Hochkonjunktur. Ein Epigone dieser verkehrter) Welt ist „Die verrücktesten 90 Minuten vor Christi Geburt“, mit dem Jean Yanne in Frankreich einen Kassenknüller gelandet hat. Respektlose Parallelen zur aktuellen Weltlage sind Absicht – und daß, historisch zumindest, nicht alles mit rechten Dingen zugeht, ebenfalls.

Da kann man im alten Rom fernsehen, telefonieren und auf Litfaßsäulen werben, Ben Hurs Pferderennwagen sind durch Formel 1 ersetzt. Geschäftsleute demonstrieren unter der Leitung des Gewerkschaftsvorsitzenden, weil das „Theater des Julius“ in einen Supermarkt verwandelt werden soll, Die Staatskassen sind leer, purpurne Brigaden versetzen mit ihren Anschlägen das Volk in Angst und Schrekken, Agitatoren bringen Unruhe ins Land, das kurz vor einer Revolution steht.

Consul Demetnus (Michel Auclair) weiß nur einen, sehr zeitgemäßen Ausweg: ein Scheinkomplott gegen Caesar, damit er endlich seine Polizeimacht ausbauen kann. Caesar (Michel Serrault) wartet auf Cleopatra (Mimi Coutelier) und feiert derweil fröhliche Feste, die den gesamten Geschäftsbetrieb zum Erlahmen bringen. Demetnus wählt den Häftling Ben Hur aus, von Komiker-As Coluche dargestellt, der annimmt, es handle sich um eine echte Verschwörung.

In den Katakomben, einem Tummelplatz für Gangster und I Prostituierte, soll er mit den Verschwörern Kontakt aufnehmen. Stattdessen landet er in einer I Homo-Disco, in der sich gerade Caesar amüsiert und Gefallen an dem dicken Ben Hur findet. Ben Hur hält Caesar jedoch für einen der Verschwörer und landet nach Auflösung des Irrtums abermals im Knast.

Endlich trifft nun Cleopatra ein, die auf der Strecke geblieben war, nachdem ihre Träger in der Wüste ein paar Joints durchgezogen hatten. Und sie erkennt in dem naiven Hitzkopf Ben Hur ihren Bruder, der dann zeigt, warum er das berühmte Wagenrennen gewonnen hat.

Mehr sei nicht verraten. Jean Yanne, eine Art Didi Hallervorden in Frankreich, hat nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch und die Filmmusik geschrieben. Und ist außerdem als Paulus, der Taxifahrer, zu sehen.