Die Welt ist eine Scheibe von Frank Schäfer :: Eighties – Roman
Die 80er waren eine für die Rockmusik eher zweifelhafte Epoche. Aber aus dieser Dekade schöpft Autor Frank Schäfer in DIE WELT IST EINE SCHEIBE. Also: Pfaffe liebt Monie, Monie liebt Pfaffe, und gemeinsam kennen die beiden nur das Ziel, dem tristen Alltag als Rockband zu entfliehen. Das können Monie und Pfaffe natürlich nicht alleine schaffen, und so braucht es Freunde wie Matze, Knüppel, Gerd und Bernie. Die reden dann über Potis und Humbucker, und heraus kommt einiges an Humbug. Wenig gelungen auch hingepinkelte Sätze wie dieser: „Ich muss mal für kleine Gitarrenhelden.“ Und die folgende Metapher für einen wohlgeformten Busen wirkt genauso albern: „Zwei halbe Welten, zusammen eine ganze, jedenfalls für mich. Mein kleiner eingebauter Erotometer schlug sofort aus.“ Da kann
man nur hoffen, dass die Robin-Hood-Stiefel zu der rüschenbesetzten Pirouettenbluse nicht zu sehr im Weg waren. Und wenn schon: Auf einen Erguss- literarischer Natur jedenfalls-wartet der Leser ohnehin vergeblich, beinahe leid kann einem der Autor tun, wenn erzwischen den Zeilen seiner überwiegend handlungsarmen aber bisweilen unfreiwillg komischen Stilprobe genussvoll sein eigenes Thema seziert. Tenor: „Die 80er waren- pophistorisch betrachtet – eine vergleichsweise langweilige Dekade“. Damit trifft Schäfer den Nagel auf den Kopf. Warum, zum Teufel, sucht sich einer dann genau diese Dekade aus, um darüber einen „Rockroman“ zu schreiben?
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