Die Zukunft :: Sisters & Brothers
Trikont/Indigo
Deutsch-schweizerische Allstar-Band aus Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm und GUZ mit dem Abgesang auf den Diskurspop.
Schlussendlich, und das ist seltsam, kommen dann doch wieder alte Rollenmodelle zum Vorschein. Da tun sich mit Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm und GUZ (Aeronauten), drei verbliebene Aushängeschilder des in Ehren ergrauten Diskurspop unter dem höchstwahrscheinlich programmatisch zu verstehenden Projektnamen Die Zukunft zusammen. Aber das Eingängige, der Pop, wie er sich im gospelartigen Titelsong „Sisters & Brothers“ und im federleichten „Zukunft als Party“ entlädt, bleibt dann doch der einzigen Frau vorbehalten. Wenn dagegen die beiden Männer zu singen anheben, wird es meist sperrig. Dann dienen monotoner Talking Blues, schief programmierte Beats oder Gesang wie durchs Megaphon als holpriges Geläuf für wohlfeil formulierte Exkursionen zu den Sollbruchstellen moderner Lebensentwürfe. Gefangen zwischen Riesteranträgen und Pincodes, Biowein und Blutspende stellt die Allstar-Band fest, dass die Arbeiterklasse ausgestorben ist und flüchtet angesichts der Ausweglosigkeit in den lustvollen Selbsthass, der im „Mittelstandsproblemcamp“ regiert. So scheint zwischen durchaus hellsichtigen Gedanken vor allem eine Botschaft auf: Die Zukunft singt uns den Abgesang auf den intelligenten deutschsprachigen Pop.
www.myspace.com/lazukunft
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