Diefenbach – Set & Drift
Reilly Diefenbach – klingelt da etwas? Na klar, das ist der Name eines der Charaktere, die im Thriller „Fargo“ von Joel Coen auftauchen. Warum fünf Dänen ihre Band ausgerechnet nach einer Randfigur eines (großartigen) Films benannt haben, kann man nur erahnen. Wollen sie nur Indie-Nebendarsteller bleiben? Dagegen spricht die Entwicklung, die diese Leute hinter sich haben. Wären sie unbedingt auf Obskurität aus, würden sie bloß ihr Debütalbum umschreiben, also Instrumentals mit Post-Rock-Touch anbieten. Diefenbach aber sind einer eigenen Deutung von Pop auf der Spur. Es wird gesungen, und das aus vollem Hals. Was Einflüsse angeht, ist die Band reichlich wankelmütig. Bei „Glorious“ fühlt man sich in eine 80er-Party hineinversetzt, es werden Erinnerungen an A Flock Of Seagulls und The Cure wach. Die Folk-Grundierungen und schwebenden Refrains in „The Police“ und „Streetlights“ spiegeln die Glückseligkeit der Hippie-Ära wider. Gegen den umfangreichen Zitatenschatz von Diefenbach möchte man gar nicht einmal etwas einwenden. Es wäre nur schön gewesen, wenn sie ihren Eifer wenigstens hin und wieder gezügelt und einiges weggelassen hätten (den überflüssigen Kracher „The Rocket“ etwa). So laufen sie Gefahr, trotz einiger hübscher Melodien ein Randthema zu bleiben. VÖ:20.6.
www.diefenbach.dk
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