Din A Testbild – Programm 6
Andere Wege gehen, das bestimmte schon immer die Vita von Mark Eins. Bevor der 1956 in Flensburg geborene Allround-Künstler Teil des Neuen Deutsche Wave wurde, bereiste er als Jugendlicher die Welt per Bus wie Bahn und dann auf einem Frachter als Matrose. Im turbulenten Berlin der Endsiebziger gründete er dann mit Gudrun Gut (Malaria, Einstürzende Neubauten) das Projekt Din A Testbild. Musikalisch zeigte sich die Band weniger interessiert an Punk und Wave, sie ließ sich maßgeblich von britischen Industrial-Avantgardisten wie Throbbing Gristle, Psychic TV und Cabaret Voltaire beeinflussen. Nicht umsonst erschien das Debüt PROGRAMM 1 auf dem Elektronik-Label Innovative Communication von Klaus Schulze, der darauf auch mitwirkte. 30 Jahre später greift PROGRAMM 6 den Geist von damals auf und integriert sämtliche Entwicklungsschübe elektronischer Musik. Die alten Weggefährten Nutty Norman und Ralf Zimmermann bürgen für Kontinuität auf einem Album, das Beine und Nervenbahnen schwer beansprucht. In einem Rutsch läuft das gallige Soundmonstrum durch und mischt dabei unaufhörlich metallische Gitarrenattacken mit stoischen Sequenzer-Sounds, Analoges mit Digitalem, pumpende Beats mit Geräuschcollagen, Trance, Saxofongequietsche und Techno. Ein ganz schön harter und schwer verdaulicher Klangbrocken.
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