Dirk Darmstaedter – Coming Up For Air

Der Tapete-Labelchef bittet zur Platte. Erstmals unter eigenem Namen. Nach vier Alben als Me And Cassity und dem Country-Pop-Kunststück The Road Doesn’t Lead To My House Anymore (mit Bernd Begemann) ist Dirk Darmstaedter, auch schon 40, zu sich und seiner Geschichte gekommen. Kindheit in New Jersey. Pop-Deutschland der 80er, die Harnburger Schule im Blickfeld, im Herzen aber trug der Mann mehr die Melancholie. Vielleicht war die CD mit Begemann so etwas wie ein Aha-Erlebnis: Gerade in den Fremdkompositionen entdeckte Darmstaedter einen Teil von sich selbst, jetzt wildert er so in seinen musikalisch-geographischen Einfluß-Schneisen. Am sichersten bewegt sich der Sänger und Gitarrist auf Country-Folk-Terrain. Erdmöbels Eki [Posaune] verleiht drei Songs eine zuätzliche Raum-Dimension, der Sound ist kompakt, unaufdringlich, Darmstaedter läßt sich in die Lieder fallen. Er fällt weich, erzählt von seinem Mädchen, dem „Girl In Paris“, der schönen Clarinda. dem ungewöhnlichen Mädchen, das von einer ganz anderen als dieser Welt ist. Nachts sitzt er da und nimmt Gitarren auf. sagt er in Interviews. Mehr muß man zu dieser Platte nicht wissen. Man muß nachts dasitzen und aus dem Fenster gucken und nicht zu laut aufdrehen. VÖ:29.9.

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