Disco Mix – Kult 2000

„Licht aus – Spot an“. Wer diesen fragwürdigen Imperativ noch kennt, hat heute entweder Familie, Bierbauch oder beides. Damals aber, ja damals, in den seligen Siebzigern, war man noch rank und schlank und hockte an jedem zweiten Samstagabend vor der Glotze, um sich an den albernen Spaßen eines stets überkorrekt gedressten Stressman namens llja Richter zu ergötzen. Inzwischen hat Richter längst die Kurve gekriegt und wird selbst von den kritischsten Feuilletons als ernst zu nehmender Schauspieler gefeiert. Auf DISCO MIX aber darf llja noch mal ganz der Alte sein. Bis auf ein paar Stimmungsberger wie“Hallo Freunde“,“Licht aus“ oder „Spot an“ ist von Herrn Richter zwar nicht viel zu vernehmen, dafür aber versammelt der DISCO MIX in zwölf Viererblöcken zwischen viereinhalb und sechseinhalb Minuten Länge alles, was man für eine gruselige Retroparty so alles braucht: den „Moviestar“ von Harpo beispielsweise oder auch die „Kreuzberger Nächte“ der Gebrüder Blattscbuß,“Flashdance“ von Irene Cara und natürlich auch „Living Next DoorTo Alice“ von Smokie. Schaurig? Auf jeden Fall! Aber schön schaurig. Und das mit Abstand beste Mittel, einer noch so lahmen Gesellschaft in Windeseile Beine zu machen.