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Trojan Ganja Reggae Box Set Troian/Sanctuary/Zomba Zum Lobe des Herb: die Musik zum Kraut – von den Reggae-Anfängen in den Sechzi- gern bis zur Blütezeit des Dub.
Nicht dass wir auf diesen immer verantwortungsbewusst produzierten und aber hallo! -jederzeit politisch, kulturell und moralisch einwandfreien Seiten den bewusstseinserweiternden (oder doch eher -trübenden?) Genussmitteln das Wort reden wollen. Aber als gewissenhafter Chronist kommt man nicht umhin festzustellen: ohne Marihuana kein Reggae. ohne Reggae kein Dub, ohne Dub wohl kaum Dancehall und ohne all dies schon gar keine moderne Clubmusik! Kein Wunder also, dass das beliebte Kraut spätestens mit dem Auftauchen des Rastafarismu5 in der jamaikanischen Popmusik der sechziger Jahre gelegentlich mehr oder minder deutlich thematisiert wurde – auch wenn Produzenten wie Duke Reid ihren Musikern den Genuss der Droge seinerzeit noch streng untersagten. So finden sich auf den drei schmucklos verpackten Silberlingen dieser kleinen Pappbox 50 Stücke aus diversen Epochen des Reggae, grob chronologisch sortiert, die sich mit der Materie beschäftigen, darunter klassische DJ-Tracks wie „Herbsman“ von King Stitt & Andy Capp, Pop wie Max Romeos „My Jamaican Collie“ oder schwerer Dub-Stoff wie „Cannabis Dub“ von Scientist & The Roots Radics, der in dicken Rauchschwaden förmlich versinkt. Die trojan ganja box hat nicht nur ein lustiges musikalisches Thema, sondern gibt ganz nebenbei auch eine veritable Historie der musikalischen Evolution auf Jamaika ab. Schade nur, dass die Herb-Hymne, Peter Toshs „Legalize It“, fehlt.
www.tro anrecords.com
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