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Es war ein Abschied mit Grandeur. Zum ersten Todestag des Ex-Beatle luden seine Witwe Olivia und sein Kumpel Eric Clapton Fans und Freunde Harrisons zu einem Gedenkkonzert in die Londoner Albert Hall. Neben den Ex-Beatles Paul McCartney und Ringo Starrstanden Veteranen wie Jeff Lynne, Gary Brooker, Jools Holland, Billy Preston, Albert Lee, Jim Kellner, Tom Petty, die Schwarzhumoristen von Monty Python und andere auf der Bühne. Ins Wohnzimmer kommt das Ereignis nun auf zwei DVDs mit jeweils etwa 150 Minuten Spieldauer. Auf einer ist jene Fassung zu sehen, die in diesen Wochen auch in einigen Großstadt-Kinos läuft. Sie montiert zwischen die Konzertszenen noch Impressionen von den einwöchigen Proben und Interviews, in denen Clapton, Starr, Lynne und andere über das Konzert, aber auch über den Menschen Harrison sprechen. Diese Kinofassung folgt einer gegenüber dem eigentlichen Konzert veränderten Dramaturgie – vermutlich wollte man dem Kinopublikum nicht zumuten, sich erst eine gute halbe Stunde lang den ungewohnten Klängen des indischen Sitar-Großmeisters Ravi Shankar und seinem Orchester zu stellen. Das ist schade, denn zum einen geht so die sinnige Parallele zum legendären, von Harrison organisierten „Concert For Bangla Desh“ verloren, zum anderen auch die bemerkenswerte atmosphärische Entwicklung vom pietätvoll feierlichen Beginn bis zum tumultuösen Freundschaftsfest im Finale. Gottlob enthält die zweite DVD das komplette Konzert in seinem eigentlichen Ablauf. Abgesehen von Dhani Harrison, der seinem Vater in dessen Hamburger Jahren wie abgerissen ähnlich sieht, sind die meisten der Performer optisch inzwischen reichlich angewittert – Tom Petty &The Heartbreakers beispielsweise erinnern an teuer gekleidete Vogelscheuchen – doch wenn sie dann in die ersten Takte einer bissigen Version von „Taxman“ einsteigen, ist das sofort vergessen. Billy Preston tränkt „My Sweet Lord“ mit Gopel-Inbrunst. Und wenn Paul Mc-Cartney allein an der Ukulele eine überraschend arrangierte Version von „Something“ eröffnet, klingt Harrisons Meisterwerk so lebendig wie 1969. Man spürt durchwegs, dass diese imposante Starparade eigentlich eine Art Klassentreffen ist: All diese Musiker gehörten seit Jahrzehnten zu Harrisons engstem Freundeskreis. Entsprechend ist bei allen das emotionale Engagement, mit dem sie seine Songs interpretieren. Das concert for george ist ein schönes spätes Kapitel in der langen Saga der Beatles.
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