Diverse
Diese Platte ersetzt den DJ: Einfach auflegen, oufdrehen und durchlaufen lassen — und die Party kann nur noch durch eine Bombendrohung verdorben werden. Der Erfolg der ersten „London Underground‘-Compilation, die im letzten Herbst erschien, hat Justin Langlands und Dave Henley (auch bekannt als HipHop-Projekt Pressure Drop) in ihrer Kompilations-Philosophie bestätigt: Kein neuer Trend wird hier kreiert, kein neues Etikett aufgeklebt. Das Duo gibt — nicht mehr, aber auch nicht weniger, einen stilistisch kaum geschlossenen Überblick über das tatsächlich im Moment aktuelle Geschehen in Londons Donce-Clubs. Wie beim Vorgänger eröffnet Raw Stylus mit tonnenschweren Beats das Album, es folgt eine Reise zu den verschiedenen Stationen des Untergrund-Netzes: Vanessa Simon singt frischen Clubsoul, die brillanten 11:59 rappen über »Just Another Night“, die Demon Boys präsentieren britischen Raggamuffin. Aber die traditionellen Grenzen sind kaum mehr zu ziehen — Funk, Hip Hop, Ragga und Soul vermischen sich zunehmend unter dem Gebot der unbedingten Tanzbarkeit. Angenehmer Nebeneffekt: Wenn gerade mal der Partykeller rennoviert wird, gibt diese Kompilation auch einen hervorragenden Soundtrack zum sonntäglichen Brunch im Eßzimmer ab. Verbunden sind alle Acts durch diese typische Londoner Vibe-Philosophie, deren Begründer Rob Golliano auf Volume I ein Ständchen gab: Beweg Deinen Hintern. Klatsch in die Hände. Und tanz den Dr. Funkenstein.
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